Merkwürdige Funde aus Haus und Feld
Verlorene Münzen entdeckten wir, als wir die alten breiten Bretter in der Weststube des Erdgeschosses 1986 durch Tonplatten ersetzten. Im Sandbett lagen neben einem 5-Räppler des Consumvereins Gelterkinden und einer Münze der Schützengesellschaft auch einige Geldstücke längst vergangener Zeiten.

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  1. Ein Basler Doppelvierer = 1 Kreuzer = 8 Pfennige war um das Jahr 1500 im Gebrauch, ø20 mm

  2. Der Kreuzer aus Freiburg CH stammt von 1595, also aus der Zeit des Pfarrhausbrandes und hat einen ø von 20 mm

  3. Aus dem 17.Jahrhundert kamen 2 Zürcher Rappen zum Vorschein,
    ø15 mm

  4. Als Kuriosum fanden wir noch einen Rechenpfennig aus Nürnberg ø20 mm aus der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts, von Johann Jakob Ritzel für Carolina Luise von Hessen-Darmstadt, Gattin des Karl Friedrich Markgraf von Baden (1728-1783).
Rechenpfennige sind münzähnliche Marken, mit denen man früher das Rechnen lernen konnte. Sie waren ungefähr seit dem 13.Jahrhundert im Gebrauch und wurden ca. 400 Jahre in Mittel- und Westeuropa benützt. Ihre zum Teil recht hübschen Motive mit christlichen Symbolen oder mit Monogrammen verschiedener Herrscher waren nicht selten den "echten" Münzen ihrer Zeit ähnlich. Es gab damals 6000 verschiedene deutsche Rechenpfennige. Sie waren kein Zahlungsmittel und wurden als eine Art Spielgeld verwendet.
1.2.3.4.
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